Premier League – Der große Saison-Rückblick

Die Premier-League-Saison hat ihre ganz persönlichen Besonderheiten und die abgelaufene Spielzeit im englischen Oberhaus war eine Spielzeit voller neuer Rekorde und vor allem eine Spielzeit, in der ein Spieler herausragte: Mohamed Salah.

Satte neun Rekorde hat Manchester City in der abgelaufenen Saison gebrochen und damit die englische Meisterschaft mit einer nie vorher dagewesenen Dominanz gewonnen. Am Ende stand das Team von Pep Guardiola mit 19 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Manchester United an der Spitze der Premier League. Bereits fünf Wochen vor Saisonende hatten die Citizens den Titel in der Tasche. Möglicherweise hat sich City so für immer in die Geschichtsbücher eingetragen. Nämlich als dominanteste Mannschaft in der Historie der Premier League.

Allerdings waren die Skyblues nicht die einzigen, die in dieser Saison das Rampenlicht genossen haben. Mo Salah, der ägyptische Messi, hat in der abgelaufenen Spielzeit mit 32 Toren in 38 Spielen einen neuen Bestwert geschaffen. Zwar reichten seine Tore am Ende nur zu einem vierten Platz in der Liga, doch hat er den Reds auch zum Finale der Champions League verholfen.

Im Folgenden findet sich alles, was man aus dieser Saison mitnehmen muss. Von City bis zu Mo Salah und allem was dazwischen noch passiert ist.

Arsene Wenger steht zum letzten Mal an der Seitenlinie

Nach 22 Jahren bei Arsenal London, hat sich Arsene Wenger dazu entschieden, sein Amt niederzulegen. Während die letzten Jahre eher durchwachsen verliefen, beendet der 68-Jährige seine Amtszeit bei den Gunners mit drei Premier League Meisterschaften und sieben FA Cups. Wenger wird als einer der besten, wenn nicht der beste Arsenal-Trainer aller Zeiten, in Erinnerung bleiben.

Der Trainer der Saison

In dieser Saison hätte wahrlich einige den Titel „Trainer der Saison“ verdient. Doch es wäre vermessen, den Mann nicht zu würdigen, der Manchester City in Windeseile zum Titel führte. Pep Guardiola war der Choreograph einiger der atemberaubendsten Spiele, die die englische Liga jemals gesehen hat. Die Punkte und Statistiken sprechen für sich: 5:0, 0:6, 5:0, 7:2, 0:4, 4:1, 4:0, 5:1, 5:0. Zweiunddreißig Siege und nur zwei Niederlagen. Es wurden erstaunliche 100 Punkte gesammelt und 106 Tore erzielt.

Team der Saison

Neun gebrochene Rekorde, sprechen für sich. Selbstredend ist Manchester City das „Team der Saison“.

Hier sind die Rekorde

  1. MeistePässe in einem Premier-League-Spiel (902)
  2. Meiste Tore in einer Premier-League-Saison (106)
  3. Meiste Punkte in einer Premier-League-Saison (100)
  4. Meiste Auswärtssiege in einer Premier-League-Saison (16)
  5. Meiste Auswärtspunkte in einer Premier-League-Saison (50)
  6. Höchste positive Tordifferenz in einer Premier-League-Saison (+79)
  7. Höchster Vorsprung auf den Zweitplatzierten in einer Premier-League-Saison (19)
  8. Meiste Siege in einer Premier-League-Saison (32)
  9. Meiste aufeinanderfolgende Siege in einer Premier-League-Saison (18)

So gesehen kein Wunder das der amtierende Meister mit einer Quote von 1.62 auch in die neue Saison als Topfavorit startet.

Top-Spieler der Saison

Es gibt keinen Zweifel daran: Mohamed Salah ist der populärste Ägypter in der Geschichte der Premier League, seit sich Mohamed Al Fayed Anteile am FC Fulham sicherte. Seit seinem Abschied von Chelsea und damit aus dem englischen Fußball, brauchte er nur eine einzige Saison um bei Liverpool zur Legende zu werden und in die Sphären von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi vorzudringen. Bei seinem Debüt holte er einen Elfmeter heraus und belohnte sich wenig später selbst mit einem Treffer. Ungefähr verlief auch der Rest der Saison für den Ägypter. Jürgen Klopps Liverpool erwies sich als die denkbar beste Umgebung für Salah und Salah erwies sich als der perfekte Neuzugang für das offensive Spiel der Reds. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und unvorhersehbaren Haken zauberte er Knoten in die Verteidigerbeine, ehe er gegen Everton den Ball in die obere Ecke des Tore wuchtete, oder Ben Davis vorbeirutschen ließ oder Jan Vertonghen austanzte und aus spitzem Winkel gegen die Spurs traf. Am Ende hatte satte 32 Tore auf der Habenseite, so viele wie niemand zuvor.

Flop-Spieler der Saison

Von all den schwachen Sturmleistungen in dieser Saison, von Alvaro Morata bis Andre Grey, ragt eine besonders heraus. Christian Benteke lief in 31 Premier-League-Spielen auf, hatte dabei 60 Abschlüsse, von denen einer von drei aufs Tor kam (21 insgesamt) und einer von 20 (3 insgesamt) im Netz zappelte. Im Vergleich zu seinem Teamkollegen Bakary Sako ließt sich dies Statistik besonders schwach. Sako erzielte genauso viele Tore in der abgelaufenen Spielzeit für Crystal Palace wie Benteke, hatte allerdings nur zwei Einsätze von Beginn an und fiel zudem seit Januar verletzt aus. Bentekes Spielzeiten waren stets entweder glorreich oder unzufriedenstellend, aber selbst für den Belgier war die abgelaufene Saison eine absolute Enttäuschung. Denn auch seine Leistungen und sein Einsatz machen die fehlenden Tore wieder wett. Nur acht Spieler in der Premier League verzeichnete mehr ungenaue Kurzpässe als Benteke. Der Angreifer versuchte sich 672 Mal beim Passspiel, davon landeten 44% nicht beim Mitspieler.

Burnley qualifiziert sich für die Europa League

Burnley hat die Premier League als Tabellen-Siebter abgeschlossen, und sich damit für die Europa League qualifiziert. Für die Clarets ist es in 51 Jahren das erste Mal, dass sie europäischen Fußball spielen werden. Burnleys-Trainer Sean Dyche beschrieb das Erreichte folgendermaßen: „Eine Mannschaft in der Premier League aus Burnley, einer Stadt mit gerade einmal 75.000 Einwohner, das ist großartig und jetzt spielt diese Mannschaft in Europa. Es ist toll für mich, toll für das Trainerteam, toll für die Mannschaft, toll für den Verein.“

Alle drei Aufsteiger bleiben erstklassig

Zum ersten Mal seit der Saison 2011/2012 haben alle drei Aufsteiger den Klassenerhalt in der Premier League erreicht. Newcastle United wurde mit 44 Punkten Zehnter, Brighton & Hove Albion wurde mit 40 Punkten 15. und Huddersfield Town landete mit 37 Punkten auf dem 16. Platz.

Der Blick auf die untere Tabellenhälfte

Arsene Wenger hat während der Saison angedeutet, dass die Einführung einer europäischen Super League nicht weit entfernt sein könnte. Eine Möglichkeit die Premier League spannender zu machen, sei laut dem ehemaligen Arsenal-Coach, die Premier League auf nur mehr 16 Teams zu reduzieren. In wirft man ein Blick auf den Abstiegskampf der abgelaufenen Saison, dann hat Wenger nicht ganz unrecht. Es gab durchaus mehrerer schlechte Teams in der unteren Hälfte und dennoch stiegen Stoke City, Swansea City und West Bromwich ohne großes Aufbäumen ab. Immerhin hatte dadurch zum Beispiel Southampton ein wenig Grund zu feiern.