Russland Grand Prix

An diesem Wochenende steht der Russland Grand Prix auf dem Programm. Bislang war der Kurs auf russischem Boden eine reine Mercedes-Angelegenheit. Nicht nur konnte Mercedes alle vier seit 2014 ausgetragenen Rennen auf dem Sotschi Autdrom ausgetragenen Rennen für sich entscheiden, sondern auch die 1913er und 1914er Ausgaben des Grand Prix von Sankt Petersburg.

Sebastian Vettel steht nun vor der Herausforderung historisches zu schaffen. Der Ferrari-Pilot muss in Sotschi fast schon zwingend gewinnen, um seine Chance auf den WM-Titel zu wahren. Will er die Meisterschaft noch aus eigener Kraft für sich entscheiden, muss er sogar unbedingt gewinnen, zumindest wenn im Hamilton am Sonntag direkt im Nacken sitzt.

Angesichts der Russland-Dominanz von Mercedes scheinen die Chancen von Sebastian Vettel auf einen Sieg beinahe unwahrscheinlich. Wenn uns aber die aktuelle Saison eines gelehrt hat, dann, das die Statistiken im aktuellen WM-Kampf zwischen Mercedes und Ferrari so gut wie keine Rolle spielen.

„In dieser Saison gibt es keine einfachen Siege. Wir müssen um jedes Quäntchen Performance hart kämpfen, um die Chance zu haben, um Siege mitzufahren“, mahnte zuletzt Mercedes-Teamchef Toto Wolff selbst vor dem Grand Prix in Russland.

Doch vieles spricht für einen abermaligen Erfolg der Silberpfeile. Zum einen wäre da Ferraris besorgniserregender Leistungseinbruch und zum anderen befindet sich Mercedes-Pilot Lewis Hamilton aktuell in bestechender Form und gewann vier der vergangenen fünf Rennen.

Doch was macht Mercedes so stark? Selbstredend ist Hamilton ein Ausnahmefahrer. Seit seinem Debakel in Österreich Anfang Juli, als er kurz gegen Rennende aufgrund eines Problems mit dem Benzindruck aufgeben musste, wurde er stets mindestens Zweiter. Doch auch der Rennstall legt eine enorme Akribie und Ausdauer an den Tag. Fehler werden offen kommuniziert. Denn auch die Silberpfeile lieferten sich 2018 den ein oder anderen Patzer, doch damit wurde uneitel und offen umgegangen, so dass ein schneller Lernprozess erfolgte.

Mit Ferrari ist aber freilich immer zu rechnen, auch in Sotschi. Keine Rolle spielen dürfte am Sonntag dagegen Red Bull. Was Russland für Mercedes ist, ist für Red Bull das genaue Gegenteil. Besser als Fünfter war Rennstall in den vergangenen vier Jahren noch nicht. Williams und Force India können da durchaus bessere Statistiken aufweisen.

Der Autdrom verlangt vom Boliden alles ab: Lange Gerade, schnelle Kurvenpassagen und jede Menge 90-Grad-Kurven. Der Kurs ist eine Mischung aus der Rennstrecke in Monaco und einem waschechten Speed-Kurs. Spannend macht das Rennen vor allem die lange Gerade vor Kurve zwei. Hier liegt für den führenden Fahrer die Gefahr von seinen Hintermännern überholt zu werden. Ganze 844 Meter ist die Gerade lang, sodass man sich im Windschatten regelrecht an den Spitzenplatz heransaugen kann. Von der Pole aus ins Rennen zu gehen, ist hier also nicht unbedingt ein Vorteil.

Aufgrund Hamiltons aktueller Form und der bisherigen Mercedes-Dominanz gehen wird allerdings davon aus, dass sich der Brite das ersten Sieg-Triple in dieser Saison holt. Drei Siege hintereinander vermochte 2018 noch kein Fahrer zu feiern, mit einer Quote von 2.10 hat Hamilton allerdings beste Chancen darauf.

Vettel aber glaubt immer noch um seine Titelchance, äußerte er unlängst. Doch ein Sieg in Sotschi gelang ihm bislang nicht. Immerhin wurde er 2015 und 2017 jeweils Zweiter.

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