Der Große Preis von Kanada – Vorschau

Der Große Preis

Für die siebte Runde der Formel-1-Weltmeisterschaft findet sich die Königsklasse des Motorsports in Kanada ein. Lewis Hamilton führt aktuell die Gesamtwertung vor Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo an. Alle drei haben zwei Siege auf dem Konto, wer aber steht in Montreal ganz oben auf dem Treppchen?

Die Geschichte spricht für Lewis Hamilton. Schließlich war der Brite bereits sechsmal auf dem Circuit Gilles Villeneuve siegreich und liegt damit nur einen Sieg hinter der Bestmarke von Michael Schumacher von sieben Siegen in Kanada.

Fernando Alonso, Kimi Räikkönen, Ricciardo und Vettel, sie alle waren schon in Montreal erfolgreich, aber Hamiltons Dominanz verhinderte es bislang, dass ihm jemand den Titel „König von Kanada“ absprechen konnte.

Der Circuit Gilles Villeneuve ist eigentlich in zwei Streckenabschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt, eingekesselt von Betonwänden, erinnert an die Straßen von Monaco. Aber die zweite Hälfte, insbesondere die letzte Schikane hat es wirklich in sich. 1978 fand auf dieser berühmten Rennstrecke der erste kanadische Grand Prix statt. Gilles Villeneuve holte in seiner ersten Saison für Ferrari bei seinem Heim-Grand-Prix einen erinnerungswürdigen Debütsieg. Nach seinem tragischen Tod im Jahr 1982 wurde die Strecke zu seinen Ehren unbenannt.

Unter den Fahrern zählt der Circuit de Gilles Villeneuve zu den beliebtesten Formel-1-Strecken. Schließlich bietet das Layout der Strecke zahlreiche Möglichkeiten für Überholmanöver, während die Bremsen bis an ihre Grenzen getrieben werden.

Die heikelste Stelle aber ist sicherlich die berüchtigte „Wall of Champions“. Am Ende von Kurve 14 gelegen, sind bereits die Besten der Besten gescheitert. Im Jahr 1999 crashten hier gleich drei Weltmeister – Michael Schumacher, Damon Hill und Jaques Villeneuve.

Hamiltons Ambitionen mit den sieben Siegen von Schumacher gleichzuziehen, stehen mit einer Quote von X unter einem guten Stern. Schließlich werden sie möglicherweise durch Gridstrafen begünstigt, die Ricciardo treffen werden. Nachdem er beim Großen Preis von Monaco größtenteils mit einem defekten MGU-K-System unterwegs war, verursachte der Australier erheblichen Schaden am Rückgewinnungssystem und könnte sogar gezwungen sein, von hinten zu starten.

Wir können definitiv ein heißes Rennen erwarten, auch wenn im letzten Jahr die Entscheidung überraschend deutlich ausfiel. Hamilton siegte mit satten 20 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Max Verstappen, der Probleme mit seinem Boliden und bis dahin auf Platz zwei gelegen hatte, schied vorzeitig aus. Und Alonso, der McLaren die ersten Punkte der Saison hätte holen können, beendete das Rennen mit einem weiteren Honda-Motorschaden in der Schlussrunde ebenfalls vorzeitig.

Für tolle Momente war dennoch gesorgt. Sebastian Vettel, der zu Beginn des Rennens seinen Frontflügel beschädigt hatte, musste aus dem hinteren Teil des Feldes nach vorne fahren und beendete das Rennen dennoch als starker Vierter.

Was diesen Grand Prix aber wirklich unberechenbar macht, ist das Wetter. In den vergangenen Jahren hatten die Piloten stets mit wechselnden Bedingungen zu kämpfen. Erinnert man sich nur an das Jahr 2011 zurück, als Jenson Button ein Rennen gewann, das durch eine zweistündige Regenpause unterbrochen war und letzten Endes satte vier Stunden dauerte.

Es sieht aber ganz danach aus, als würden die Fahrer an diesem Wochenende bei trockenen Temperaturen und sonnigen Bedingungen an den Start gehen.