Tour de France 2018 – Vorschau

Tour de France 2018

In wenigen Tagen startet das prestigeträchtigste Radrennen der Welt – die Tour de France.

Im Endeffekt ist die dreiwöchige Rundfahrt in zwei Hälften unterteilt, wobei in der Eröffnungswoche einige tückische Passagen auf die Fahrer warten und ab der zweiten Woche jede Menge Höhenmeter zu absolvieren sind.

Bei genauerer Betracht wird klar, die diesjährige Tour de France wird den Startern historisches abverlangen. Die Sprintetappen haben es in sich. Die Fahrer kämpfen gegen Küstenwind an und müssen sich teils durch enge Passagen schlängeln. Selbst die sogenannten Übergangsphasen, die die Alpen und die Pyrenäen zusammenführen, können ebenso entscheidend werden, wie das Mannschaftszeitfahren am dritten Tagesabschnitt oder das Einzelzeitfahren auf der 20. Etappe.

Die 105. Austragung der Tour de France beginnt in der westlichen Region der Vendee, ehe das Rennen in Richtung Norden in die Bretagne führt. Danach geht es gen Osten und zur heiß ersehnten Etappe, die über Kopfsteinpflaster nach Roubaix führt. Daraufhin bleibt den Fahrern ein Ruhetag, bevor die Tour über die Alpen und schließlich über die Pyrenäen im Süden Frankreichs führt und schließlich mit dem Einzelzeitfahren und der anschließenden Fahrt nach Paris endet.

Was die Favoritenanalyse in diesem Jahr betrifft, könnte die Tour de France 2018, die am härtesten umkämpfte Tour seit Jahren werden. Chris Froome ist zweifelsfrei der Mann, den es zu schlagen gilt. Zwischenzeitlich musste der Brite gar um seine Teilnahme bangen, nun aber ist sicher, der Titelverteidiger geht auch 2018 an den Start. Viermal konnte der mittlerweile 33-Jährige das traditionsreichste Radrennen der Welt bereits gewinnen und in diesem Jahr ist er mit einer Siegchance von 2.60 erneut Topfavorit auf Gelb. Froome verfügt über die größte Erfahrung, sprich er weiß wie man die Tour gewinnt und hat zudem das beste Team im Rücken. Einzig allein bleibt die Frage, wie sehr steckt ihm der Giro d`Italia, den er im Mai erstmals gewann, noch in den Knochen.

Mit seinen 28 Jahren befindet sich Mikel Landa im besten Radsport-Alter. Der einstige Edelhelfer Froomes wechselte das Team und geht nun für die spanische Equipe Movistar an den Start. An der Seite von Nario Quintana und Alejandro Valverde könnte Landa seinem ehemaligen Teamkollegen gefährlich werden. Alle drei zählen zu den Favoriten. Im Vorjahr fehlten im nur 2:21 Minuten auf Froome und landete als Helfer auf einem starken vierten Platz. Wie stark ist er erst zu erwarten, wenn er erst selbst um den Sieg fahren kann und zudem auf die Hilfe seiner bockstarken Teamkameraden bauen kann. Ein Tipp auf Landa wird mit einer Quote von 10.00 belohnt.

Bei Nairo Quintana schien es nur eine Frage der Zeit zu seine, ehe er seinen ersten Toursieg einfahren würde. Bei seinem Debüt 2013 wurde der Kolumbianer auf Anhieb Zweiter. Ein Jahr später holte er sich den Gesamtsieg beim Giro d`Italia und 2015 landete er erneut auf dem zweiten Platz. Doch zuletzt wirkte Quintana etwas außer Form. Im vergangenen Jahr reichte es bei der 104. Tour-Auflage nur zu einem zwölften Platz. In dieser Saison trat er nur bei wenigen Rennen an. Es ist daher schwer, seinen derzeitigen Fitnessstand zu analysieren. Dennoch hat er bei seinen wenigen Auftritten stets überzeugt und könnte gut ausgeruht in die Tour starten. In diesem Jahr soll es endlich zum lange angepeilten Gesamtsieg, worauf eine Quote von 8.50 angesetzt ist, kommen.

In Frankreich wartet man nun seit 33 Jahren vergebens darauf, dass endlich wieder ein Franzose die Tour gewinnt. Letztmals gelang dieses Kunststück Bernard Hinault im Jahr 1985. Und für lange Zeit, kristallisierte sich auch niemand heraus, der in dessen Fußstapfen treten könnte. Romain Bardet aber wird der Sieg in diesem Jahr zugetraut. 2016 wurde er bereits Zweiter, 2017 reichte es immerhin für den dritten Platz. In diesem Jahr soll es die oberste Stufe auf dem Podium werden. Die Quote hierfür steht bei 16.50. Bardet ist bislang eine wirklich gute Saison gefahren, wurde Zwieter Strade Bianche und holte den dritten Platz beim Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und bei der Criterium du Dauphine.

Gelingt Richie Porte der große Coup. Die Szenen aus dem Vorjahr dürften uns allen noch im Gedächtnis sein, als Porte bei einer Abfahrt in den Bergen stürzte und mit dem Rücken gegen eine Wand knallte. Dort zerschellte auch sein Traum vom Toursieg, immerhin zog sich der Australier nur kleinere Verletzungen zu. In diesem Jahr wagt Porte einen neuen Anlauf. Mit seinem Sieg bei der Toure de Suisse bewies er bereits seine Form. Doch kann Porte diese auch bei einer dreiwöchigen Tour halten. In der Vergangenheit war ihm dies nicht immer möglich. Seine Chance auf den Gesamtsieg steht bei 4.80.

Vincenzo Nibali ist einer der erfolgreichsten Radrennfahrer seiner Generation. Der Hai von Messina darf sich zu jenem elitären Kreis jener Fahrer zählen, die jede der großen Landesrundfahrten mindestens einmal gewinnen konnte. Sein Sieg bei der Tour de France gelang ihm 2014. In diesem Jahr konnte er immerhin schon den Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo gewinnen. Was neben einer Quote von 11.50 auf einen Sieg Nibalis bei der Tour spricht ist, dass der Italiener alles hat, was es 2018 für den Gesamtsieg braucht. Der 33-Jährige ist ein ausgewiesen guter Bergfahrer, ein starker Abfahrer und fühlt sich auch auf Kopfsteinpflaster wohl, die beinahe neun Kilometer der neunten Etappe ausmachen.

Auch wenn die Route sicherlich zu Nibali passt, spricht dennoch vieles für Froome. Er wartet mit dem wohl vollständigsten Kader auf, darunter Geraint Thomas, Egan Bernal und Michal Kwiatkowski. Das Team Sky hat schlichtweg Fahrer für jedes Terrain.

Im Rennen um das grüne Trikot wird Peter Sagan in diesem Jahr nach Revanche sinnen, nachdem er im letzten Jahr disqualifiziert worden war. Der Weltmeister dürfte wohl eine Reihe von Etappen dominieren, von Quimper bis zum Mur de Bretagne und von den Pflastersteinen in Roubaix bis Mende. Er und vielleicht auch Valverde sin die komplettesten Fahrer der Welt, auch wenn Michael Matthews versuchen wird, sein grünes Trikot aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Was die reinen Sprinter anbelangt, so führen Fernando Gaviria und Dylan Groenewegen die neue Generation an, während Mark Cavendish, Andre Greipel und Marcel Kittel versuchen werden, ihre durchwachsene Saison bei der Tour wieder in Gang zu bringen.

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