Der Weltmeister zählt zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel. Sollte das Team von Joachim Löw den Titel 2018 verteidigen, wäre Deutschland seit Brasilien 1962 die erste Nation, der dieses Kunststück gelang.

Das Tor von Mario Götze in der Nachspielzeit im Finale gegen Argentinien vor Jahren, sicherte Deutschland die erste WM-Trophäe seit 1990, den insgesamt vierten Weltmeistertitel und machte Deutschland zu ersten europäischen Nation überhaupt, die in Südamerika eine WM gewinnen konnte.

Der Spielplan der Deutschen bei der WM 2018

Datum	Anpfiff	Gegner	Austragungsort
17.06.2018	17:00 Uhr	Mexiko	Luschniki
23.06.2018	20:00 Uhr	Schweden	Sotschi
27.06.2018	27:00 Uhr	Südkorea	Kasan

Deutschlands WM-Historie

Was wäre ein Sommer ohne Sonne? Mindestens genauso merkwürdig wie eine Weltmeisterschaft ohne deutsche Beteiligung. In Russland ist Deutschland zum insgesamt 19. Mal bei einer WM mit von der Partie. Nur 1930 und 1950 musste die DFB-Auswahl zuhause bleiben. Achtmal standen die Deutschen im Endspiel und gingen dabei viermal als Sieger vom Platz. Sie gewannen die WM 1954,1974, 1990 und 2014. Die deutsche Nationalmannschaft bestritt mehr Weltmeisterschaftspartien als jedes andere Team, dass in diesem Jahr in Russland vertreten ist.

Der Weg zum Turnier

Der amtierende Titelverteidiger hat sich mit zehn Siegen aus zehn Spielen souverän für die WM-Endrunde qualifiziert. Sie waren der Gewinner der europäischen Qualifikationsgruppe C und erzielten in dieser Phase starke 43 Tore. Zu Beginn des Qualifyings lag Skepsis in der Luft, zumal Deutschland sie mit einer Niederlage aus einem Test gegen Frankreich im Rücken starteten. Doch die Elf von Bundestrainer Joachim Löw gab mit ihren zehn Siegen eine starke Antwort.

Stärken

Deutschland zählt auch in Russland zu den stärksten Nationen und als aktueller Weltmeister ohnehin als einer der Top-Favoriten auf den Gewinn der Weltmeisterschaft. Und das aus guten Gründen: Das DFB-Team ist nicht nur der aktuelle Titelverteidiger, sondern auch amtierender Sieger des Confederations Cup. Sie sind buchstäblich eines der stärksten Teams der WM-Geschichte und das von Anfang an. Was das deutsche Team auch auszeichnet, ist die Langlebigkeit, welche im Traineramt vorherrscht. Joachim Löw steht seit nunmehr 2006 als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie, von wo aus er sein Team von Jahr zu Jahr von Erfolg zu Erfolg führt. Darüber hinaus war Löw auch Assistent von Jürgen Klinsmann von 2004 bis 2006, eher er nach der WM 2006 zum Chefcoach befördert wurde.

Schwächen

Manchmal ist es eine Schwäche für sich, der amtierende Titelverteidiger bei einer Weltmeisterschaft zu sein. Als Titelverteidiger hat man sprichwörtlich die Zielscheibe auf dem Rücken. Jeder will sich gegen den großen Champion beweisen. Gegner gehen Risiken ein, die sie gegen andere Teams eher vermeiden würden und dies könnte sich im schlechtesten Fall bezahlt machen. Wirklich offensichtliche Schwächen hat das Team keine. Der Kader ist breit aufgestellt und an Qualität mangelt es ihm wahrlich nicht. Allerdings muss erwähnt werden, dass die deutsche Elf, dass Team ist, das jeder versuchen wird, zu besiegen.

Der Kader

Torhüter: Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Paris St. Germain).

Abwehr: Jerome Boateng (FC Bayern München), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Jonas Hector (1. FC Köln), Mats Hummels (FC Bayern München), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Marvin Plattenhardt (Hertha BSC), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Niklas Süle (FC Bayern München), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen).

Mittelfeld: Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Julian Draxler (Paris St. Germain), Leon Goretzka (FC Schalke 04), Ilkay Gündogan (Manchester City), Sami Khedira (Juventus Turin), Toni Kroos (Real Madrid), Mesut Özil (FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (FC Bayern München, Leroy Sane (Manchester City).

Angriff: Mario Gomez (VfB Stuttgart), Nils Petersen (SC Freiburg), Timo Werner (RB Leipzig).

Wir haben den Kader für euch etwas genauer unter die Lupe genommen:

Manuel Neuer kann verletzungsbedingt kaum Spielpraxis vorweisen. Dennoch ist die Angelegenheit klar: Insofern der Bayern-Keeper fit ist, ist er die unumstrittene Nummer eins im deutschen Tor. Sein erster Stellvertreter ist Barcelonas nicht minder talentierter Stammtorhüter Marc-Andre ter Stegen. Ter Stegen machte seine Sache als Neuer-Ersatz zuletzt gut und hatte auch erheblichen Anteil an Barcelonas Meisterschaft in der abgelaufenen Saison. Lediglich um die Nummer drei zeichnete sich ein Duell zwischen Bernd Leno und Kevin Trapp ab. Vieles spricht für Leno, da er im Gegensatz zu Trapp im Verein stets gesetzt war.

Die Innenverteidigung ist fest in bayerischer Hand. Hier vertraut Löw aufs bewehrte Duett aus Jerome Boateng und Mats Hummels. Sollte einer der beiden nicht zu Verfügung stehen, hat der Bundestrainer mit Antonio Rüdiger und Niklas Süle zwei Hochkaräter in der Hinterhand. Auf der rechten Außenverteidigerposition hat Joshua Kimmich seinen Platz sicher. Als Back-Up steht Matthias Ginter bereit. Links hinten gilt Jonas Hector als gesetzt und kann im Ernstfall durch Marvin Plattenhardt ersetzt werden.

Im Mittelfeld hat Joachim Löw freie Auswahl. Dem Bundestrainer stehen eine Reihe von Top-Spielern zur Verfügung. Ihren Stammplatz sicher haben allerdings Toni Kroos, Thomas Müller, Sami Khedira und Mesut Özil. Leroy Sane, Julian Brand und Julian Draxler bekommen aber sicher ihre Einsatzzeiten. Hinzu kommt noch Marco Reus, der, insofern er denn fit ist, immer auch eine Option für die Startformation ist. Beim Confed Cup konnten zuletzt auch Leon Goretzka und Sebastian Rudy überzeugen.

Im Sturm dürfte Leipzigs Timo Werner gesetzt sein. Dem Angreifer gehört die Zukunft im DFB-Team. Mit Mario Gomez und Nils Peterson stehen zwei routinierte Back-Ups bereit. Wahlweise kann auch Thomas Müller an vorderster Front agieren. Müller scheint ohnehin ein absoluter WM-Spieler zu sein. Bei jeder der vergangenen zwei WM erzielte er mindesten fünf Tore und ist nur sieben Treffer davon entfernt Deutschland bester Schütze zu werden.

Deutschlands Chance auf den WM-Titel

Deutschland ist zurecht ein Top-Favorit auf den WM-Titel. Sie werden auch in diesem Sommer wieder zu den besten Teams gehören, die wir sehen werden und halten daher eine Quote von 5.85 auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Betrachtet man die Qualität der Spieler, die Löw in diesem Jahr mit nach Russland nimmt, scheint Deutschland sogar noch stärker aufgestellt zu sein, als noch beim Titelgewinn vier Jahre zuvor. Wie schon im Qualifying, glauben wir, dass die DFB-Auswahl auch aus der WM-Gruppe F als erster hervorgehen wird.