FIFA Weltmeisterschaft 2018

Die Mannschaft von Gareth Southgate hat sich mit Leichtigkeit für die WM-Endrunde in Russland qualifiziert. Allerdings waren die Gegner auch vermeintlich harmlos. Daher überwiegt weiterhin die Skepsis, ob die Three Lions auch erfolgreich von der WM zurückkehren.

England wurden mit Belgien, Panama und Tunesien in eine der vermeintlich leichtesten WM-Gruppen gelost. Die breite Öffentlichkeit auf der Insel erwartet daher, dass sich die Three Lions für die K.o-Runde qualifizieren. Allerdings haben die Engländer die dumme Angewohnheit, bei großen Turnieren wenig erfreuliche Ergebnisse abzuliefern.

Der Spielplan der Engländer bei der WM 2018

Datum	Anpfiff	Gegner	Austragungsort
18.06.2018	20:00 Uhr	Tunesien	Wolgograd
24.06.2018	14:00 Uhr	Panama	Nischni- Nowgorod
28.06.2018	20:00 Uhr	Belgien	Kaliningrad

Englands WM-Historie

England nimmt in diesem Jahr zum sechsten Mal in Folge an einer FIFA-Weltmeisterschaft teil. Die Three Lions wissen wie sich der Triumph anfühlt, konnte sie doch 1966 die Heim-WM im Finale gegen Deutschland für sich entscheiden. Es ist bis dato Englands einziger WM-Titel und das bislang einzige Mal, dass es für die Fußball-Nation zu einem WM-Endspiel reichte. Das Team von Gareth Southgate wird in diesem Jahr alles daransetzen, es in das Finale in Moskau am 15. Juli zu schaffen.

 Der Weg zum Turnier

Die englische Nationalmannschaft hat sich seit 2010 für jedes große Turnier qualifiziert, nachdem die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz verpasst wurde. In diesem Jahr qualifizierten sie sich mit Leichtigkeit für die Endrunde in Russland und gewannen die europäische Qualifikationsgruppe F souverän vor der Slowakei. Am Ende standen für das Team um Kapitän Harry Kane acht Siege aus zehn Spielen zu Buche. Bemerkenswert: England leistete sich währende der Qualifikation nur drei Gegentore.

Stärken

England zeichnet sich vor allem durch seine Stabilität aus. Ließ sie diese in der Vergangenheit zumeist vermissen, ist Stabilität mittlerweile das absolute Markenzeichen der Mannschaft von Trainer Gareth Southgate. Southgate, der selbst eins als Verteidiger das Trikot der englischen Nationalmannschaft trug und auch die U21-Auswahl trainierte, übernahm das Team im September 2016 und hat maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Qualifikationsphase. Unter ihm weiß auch die Defensive zu gefallen. Wie schon anfangs erwähnt, kassierte England im gesamten Qualifying nur drei Gegentore. Es darf erwartet werden, dass die Defensive auch bei der WM hält was sie verspricht. Allerdings entschied sich Southgate zuletzt dazu, seine Mannschaft in einem 3-1-4-2-System aufs Feld zu schicken. In dieser Formation müssen die Three Lions ihrer Defensivstärke erst noch unter Beweis stellen.

Schwächen

Es sieht ganz danach aus, als sei der Angriff aktuell das Hauptproblem der Engländer. Defensiv stehen sie gut, aber sie werden Tore schießen müssen, wenn sie in Russland konkurrenzfähig und die K.o.-Phase erreichen wollen. Das Team verfügt über eine gute Mischung aus Erfahrung und Talent, doch muss ein Weg gefunden werden, vor dem gegnerischen Tor aggressiver zu agieren. Zumal mit Harry Kane an vorderster Front ein absoluter Weltklassestürmer lauert. Allerdings muss der Tottenham-Star aus dem Mittelfeld und seinen anderen Sturmpartnern besser in Szene gesetzt werden.

Der Kader

Torhüter: Jack Butland (Stoke City), Jordan Pickford (FC Everton), Nick Pope (FC Burnley).

Abwehr: Trent Alexander-Arnold (FC Liverpool), Gary Cahill (FC Chelesa), Phil Jones (Manchester United), Harry Maguire (Leicester City), Danny Rose (Tottenham Hotspur), John Stones (Manchester City), Kieran Trippier (Tottenham Hotspur), Kyle Walker (Manchester City), Ashley Young (Manchester United).

Mittelfeld: Eric Dier (Tottenham Hotspur), Dele Alli (Tottenham Hotspur), Jordan Henderson (FC Liverpool), Fabian Delph (Manchester City), Jesse Lingard (Manchester United), Ruben Loftus-Cheek (Crystal Palace).

Angriff: Harry Kane (Tottenham Hotspur), Marcus Rashford (Manchester United), Raheem Sterling (Manchester City), Danny Welbeck (FC Arsenal), Jamie Vardy (Leicester City).

 

Wir haben den Kader für euch etwas genauer unter die Lupe genommen:

Die langjährige Nummer eins Joe Hart fand aufgrund anhaltender Formschwankungen keine Berücksichtigung für den WM-Kader. Seinen Platz hat Jordan Pickford vom Everton eingenommen. Sollte Pickford wider Erwarten verletzen, wird Jack Butland das Tor der Briten hüten.

Im Abwehrzentrum gelten Routinier Gary Cahill und Cities John Stones als gesetzt. Sollte eine der beiden ausfallen, stehen Southgate mit Phil Jones und Harry Maguire adäquate Alternativen zur Verfügung. Auf der rechten Abwehrseite duellieren sich Kyle Walker und Kieran Trippier um den Stammplatz. Danny Rose hat als einziger Linksverteidiger im Kader seinen Platz sicher.

Sollte Southgate seinen Mannen in einer 4-2-3-1-Formation aufs Feld schicken, wird Raheem Sterling die rechte Außenposition bekleiden. Für den Fall, dass die Three Lions ein 3-1-4-2-System spielen, rückt Trippier wohl auf diese Position vor. Linksaußen duellieren sich die beiden ManUnited-Jungstars Marcus Rashford und Jesse Lingard um einen Startplatz. Beide können je nach Bedarf auch auf der rechten Seite eingesetzt werden. Im zentralen Mittelfeld wird Dele Alli schalten und walten. Dahinter haben Jordan Henderson und Eric Dier die besten Karten auf einen Start von Beginn an.

Auch wenn die Briten in der Qualifikationsrunde verhältnismäßig wenig Tore erzielte, bildet der Angriff doch das Prunkstück der Mannschaft. Für Southgate führt freilich kein Weg an Harry Kane vorbei. Er ist der Typ, auf den man in diesem Jahr in England achten sollte. Er ist einer der besten Spieler der Welt und wird von vielen als einer der besten Stürmer im europäischen Fußball angesehen. Während des Qualifyings erzielte er fünf Tore in sechs Spielen und erzielte zwischen Juni und Oktober in internationalen Spielen sieben Tore. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass er nicht treffen sollte oder nicht fit ist, steht mit Jamie Vardy ein weiterer Top-Stürmer bereit.

Englands Chance auf den WM-Titel

Wir sind uns bezüglich Englands Performance bei der diesjährigen Weltmeisterschaft uneins. Anfänglich hatten wir ein Bauchgefühl, dass die Three Lions die Gruppenphase auf dem zweiten Platz beenden, allerdings ist das Defensivspiel der Engländer derart stark, dass durchaus eine geringe Chance besteht, dass sie die Vorrunde als Gruppenerster vor Belgien beenden. Das würde die Titelchance von 21.00 der Briten noch einmal deutlich verbessern. Wir sprechen keine Wettempfehlung für die Engländer aus, aber wir warnen davor sie abzuschreiben. Die Team-Stabilität und die starke Verteidigung wird die Mannen von Gareth Southgate stets im Spiel halten und die Chance auf den Gruppensieg wahren.